Hintergrund
Gute Mitarbeiter sind rar und auf dem aktuellen Arbeitsmarkt können sie ihren idealen Arbeitgeber selbst wählen. Neben den klassischen Faktoren und (sekundäre) Nebenleistungen spielen tertiäre Bedingungen eine wichtige Rolle: das Büro und die Einrichtung. Heutzutage kommt man ohne Billardtisch oder einer Coffee-Corner nicht weit .
Doch wie können wir eine Büroumgebung kreieren, in der sich die Mitarbeiter wohlfühlen und produktiv bleiben? Mit anderen Worten; ein wirkungsvolles Design? Im Rahmen dieses Briefings verfasste das Personalbüro Robert Walters einen Pitch für die Einrichtung eines neuen Bürogebäudes in Amsterdam (Zuidas).
Ein Pitch, der von der Innenarchitekturagentur Hoogerwerf gewonnen wurde, die uns zusammen mit dem Neuroberater Martijn den Otter darum bat, herauszufinden, welche unbewussten Eindrücke unseren Gemütszustand und unsere Leistung beeinflussen. Und vor allem, wie die unterschiedlichen Designs im Gehirn punkten.
(Das Video (auf niederländisch) führt Sie durch den gesamten Prozess und zeigt Ihnen atemberaubende Bilder des Büros. Lesen Sie weiter, um mehr Einblick in unsere Recherche zu erhalten.)
Die Forschungsfragen
- Kann der Einfluss unterschiedlicher Bürogestaltungen auf die Stimmung der Mitarbeiter untersucht werden?
- Können neurologische und psychologische Erkenntnisse zu einem besseren Arbeitsumfeld bzw. Klima führen?
Das Forschungsdesign
Die Forschung war unterteilt in zwei Teilstudien.
Der erste Teil bestand aus Interviews mit Mitarbeitern, in denen die Bedürfnisse der Menschen bei Robert Walters erkundet wurden.
Der zweite Teil ergab sich aus einer fMRT-Studie zur impliziten Wahrnehmung dieser Bedürfnisse.
Basierend auf den Bedürfnissen, die die Mitarbeiter bewusst mit dem Interviewer geteilt hatten, wurden Designs entwickelt und in drei verschiedene Moodboard-Stile übersetzt: Techno, kompetitiv und häuslich (siehe unten).
Mittels fMRT wurde untersucht, wie das Gehirn auf verschiedene Einrichtungsstile reagiert und welcher Designstil am besten zu Robert Walters passt.
Um sicherzustellen, dass wir die verschiedenen Stile verglichen und keine zufälligen Teile, wurden von jedem Stil drei verschiedene Designs angefertigt. Und pro Entwurf auch fünf verschiedene Anwendungen in Form eines Empfangbereichs, eines Besprechungsraums, eines Arbeitsplatzes, eines Restaurants und eines Interviewraums.
Das Einzigartige an einer fMRT-Studie ist, dass Sie einzelne Emotionen messen können, die durch einen Reiz erzeugt werden, beispielsweise durch die Gestaltung eines Besprechungsraums.
Gemessen wurden in der Studie positive Emotionen wie Erwartung, Vertrauen, Verlangen, Engagement und Aufmerksamkeit, aber auch negative Emotionen wie Angst, Gefahr und Ekel.
Durch den Vergleich aller Bilder eines Stils und den Vergleich mit den Ergebnissen der anderen beiden konnten wir erkennen, welcher Designstil generell am besten zu Robert Walters passt. Anhand der drei Varianten pro Raum innerhalb des Siegerentwurfs konnten wir erkennen, wie ein bestimmter Raum bestmöglich gestaltet werden sollte
Ergebnisse: Arbeitsplatz
Kompetitives Setting gewinnt
Ein bemerkenswertes Ergebnis, mit dem niemand gerechnet hatte, war, dass das kompetitive Setting von allen drei Stilen am besten abschnitt. Am Gleichgewicht zwischen positiven und negativen Emotionen können Sie im Bild unten sehen, dass „wettbewerbsfähig/kompetitiv“ am besten abschneidet. Es weckt mehr positive als negative Emotionen auf. Danach punktet der häusliche Stil am zweitbesten und Techno kriegt letztendlich die wenigsten Punkte.
Unterbewusst glauben Mitarbeiter offenbar, dass bei der Arbeit etwas erreicht werden muss, d.h. dass eine Leistung erbracht werden muss.
Das Gehirnmuster (unten im Netzdiagramm dargestellt) zeigt, dass der konkurrierende Stil besonders in den Bereichen Erwartung/Belohnung (Expectation), Attraktivität (Desire) und Engagement (Involvement) gut abschneidet. Wichtige Emotionen, wenn es darum geht, sich am Arbeitsplatz wohl zu fühlen. Die Eye-Tracking-Ergebnisse zeigen, dass es dabei vor allem die Personen und Handlungen sind, die Aufmerksamkeit erregen.
Techno Atmosphäre weckt Angst und Abneigung auf
Kijkend naar het breinpatroon van de Techno setting hieronder, valt op dat Techno de emoties afkeer (Disgust) en angst (Fear) opwekt. Daarbij scoort het erg laag op de emoties opwinding (Lust) en verwachting (Expectation); belangrijke emoties om je goed te voelen in een ruimte.
Met Eye Tracking hebben gekeken naar waarom techno zo slecht scoorde. De resultaten laten zien dat het komt door de vreemde camerastandpunten en de Hi-Tec gadgets (zie rechter afbeelding hieronder). Vreemde camerastandpunten activeren gevoelens van afkeer en angst. Ook moeten gadgets geen gedoe opleveren, het moet gewoon werken.
Betrachten wir das Gehirnmuster (unten in dem Netzdiagramm) des Techno-Settings, fällt auf, dass Techno die Emotionen Ekel (Disgust) und Angst (Fear) hervorruft. Darüber hinaus schneidet es bei den Emotionen Erregung (Lust) und Erwartung (Expectation) sehr schlecht ab; wichtige Emotionen, um sich in einem Raum wohl zu fühlen.
Mithilfe von Eye-Tracking haben wir untersucht, warum Techno so schlecht abschnitt. Die Ergebnisse zeigen, dass es an den seltsamen Kameraeinstellungen und den Hi-Tec-Geräten liegt (siehe rechtes Bild unten). Seltsame Kameraeinstellungen lösen Gefühle von Ekel und Angst aus. Gadgets sollten auch keinen Ärger verursachen, sondern einfach und simpel funktionieren.
Das häusliche Setting schneidet gut ab, die Menschen fühlen sich jedoch nicht echt eingebunden
Durchschnittlich schneidet das häusliche Setting gut ab. Wie im Gehirnmuster (unten im Netzdiagramm) zu sehen ist, punktet es bei der Erkennbarkeit/Vertrautheit (Familiarity) überdurchschnittlich gut. Allerdings führt diese Atmosphäre zu einem durchschnittlich niedrigen Wert für Engagement (Involvement) und Attraktivität (Desire).
Der Grund dafür, dass wenig Engagement entsteht, liegt vor allem darin, dass eine zu heimelige Atmosphäre in einem Unternehmen nicht erwartet wird. Es passt deshalb nicht in die Geschäftswelt bzw. das Arbeitsumfeld.
Ergebnisse: andere Räume
Entspannungsraum
Wichtige Emotionen für den Ruheraum sind begehrenswerte Gefühle, vor allem belohnende Dinge (z.B Essen und Trinken) und Ruhe. Die Untersuchung ergab, dass es keine auffälligen Elemente geben sollte, Dinge die Aufmerksamkeit erfordern.
Interviewraum
Es ist auch interessant zu sehen, dass es für den Interviewraum wichtig ist, dass der Raum Aufmerksamkeit und Erwartung erzeugt. Auch die Abwesenheit von Angst ist in einem solchen besonders Umfeld wichtig.
Umso bemerkenswerter ist, dass Bewerbungsgespräche normalerweise überwiegend in geschlossenen Räumen stattfinden. Die fMRT-Ergebnisse zeigten jedoch im Gegenteil, dass in geschlossenen Räumen Angst erzeugt wird. Kandidaten (und auch die Interviewer) sitzen viel lieber in einem offenen Raum.
Fokusraum
Die in einem Fokusraum erzeugten Emotionen sind Aufmerksamkeit (Aufmerksamkeit) und Erregung (Lust). Spannungserzeugung ist hier ein wichtiges Thema, was durch Ihr Interesse an der Arbeit, die stattfinden muss, erklärt werden kann.
Beratung-/Verhandlungsraum
Die Ergebnisse zeigten, dass „Beratung“ eine komplexe Angelegenheit ist. Es erfordert Vertrauen (Trust) und Aufmerksamkeit (Attention), aber vor allem keine negativen Emotionen. Menschen müssen in der Lage sein, sich auf andere einzulassen, und dies erfordert Engagement (Involvement). Dann gibt es eine Erwartung (Expectation); über das Ergebnis oder über die Zusammenarbeit.
Versammlungsraum
Eine Zusammenkunft/Versammlung hat etwas Schönes, etwas Angenehmes. Die wichtigsten Emotionen, die dafür erzeugt werden müssen, sind Aufmerksamkeit (Attention) und Überraschung (Novelty). Wir möchten also etwas Aufmerksamkeit und etwas Überraschendes sehen oder erleben.
Reale Umsetzung der Ergebnisse
Nach der Studie richtete die Designagentur Hoogerwerf das Gebäude entsprechend den Rechercheergebnissen und Empfehlungen ein. Unten sehen Sie einige Fotos des Büros und noch detailliertere Informationen zum tatsächlichen Design.
Der Raum um zusammen zu kommen - das Grand Café - es strahlt Gemütlichkeit aus
Das Grand Café wird auch für Bewerbungsgespräche genutzt, ein offener Raum, der weniger Angst aufweckt
Natürlich wurde auch an traditionellere Plätze gedacht, z.B. für Verhandlungen, Besprechungen oder Bewerbungen
Ein gut durchdachter Meetingraum, der sich offen anfühlt. Durch das Design wird einem die Angst in schwierigen Verhandlungen genommen.
Der Entspannungsraum oder auch die "Bufferzone" genannt ist ausgestattet mit echtem Holz, Moos, Feigen-Duft und Vogel Gezwitscher.
Und um noch mehr zu entspannen, gibt es auch einen Yoga Raum.
Um echt alles zu geben, hochmotiviert zu werden, bietet die Arena den richtigen Ort. Die Untersuchung zeigte, dass die Farbe rot viel Energie gibt.
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